Zur Geschichte des Gutshofs Bahner

Einzelne Fachwerkhäuser mitten im Hainich bilden den Ort Wernershau­sen, zu dem auch unser Gutshof gehört. Dieser Ort hat trotz seiner "Größe" eine erzählenswerte Geschichte.

Die Entstehung von Wernershausen fällt in die letzte Phase des Landes­ausbaus, also in das 11. oder 12. Jahrhundert. 1247 besaß die Mihlaer St. Martins-Kirche einen Hof zu „Vuernershausen", der durch eine Schenkung aus dem Besitz der mächtigen Truchsessen von Schlotheim an die Kirche gekommen war. Nach 1436 wurden die Herren von Harstall Besitzer der Siedlung. Sie unterhielten dort ein Vorwerk. Die Einwohner waren nach Mihla eingepfarrt, die Kinder besuchten die Mihlaer Schule.

Im Steuerregister der Harstalls von 1670 wurden vier zahlungpflichtige Familien geführt: Die Brüder Hans und Lips Ziska, Bernhardt Heller, Hans Nepold und Adam Nepold. 1862 gab es zwei harstallsche Vorwer­ke mit 150 Acker Land und neun Acker Wiesen sowie einen selbständi­gen Bauernhof. Bei diesen Gebäuden blieb es. Das Staatshandbuch von 1827 schließlich zählte in Wernershausen vier Höfe mit 20 Einwohnern.

In den 40er Jahren unseres Jahrhunderts kam der industrielle Bahner in den Besitz des Vorwerkes. Als Naturfreund fühlte er sich in Wernershau­sen wohl, und blieb auch nach seiner Enteignung 1947 weiter im Ort. Er ist an einer Waldecke gegenüber seinem „Herrenhaus" begraben. Der Platz ist als „Bahners Grab" bekannt.

Nach der Wende übernahm die Erbengemeinschaft Bahner den inzwischen stark verfallen Gutshof. Mit viel persönlichem Engagement wurde die Sanierung der Gebäude in den letzten Jahre vorangetrieben und zu einem großen Teil abgeschlossen. Inzwischen ist mit den Ferienwohnungen "Gutshof Bahner" ein richtiges Kleinod mitten im Hainich entstanden.

Ein Besuch in Wernershausen lohnt sich. Außer der Ruhe und der Abgeschiedenheit bietet der Wernershäuser Berg einen herrlichen Aus­blick auf das Werratal. Bei guter Sicht sind der Heldrastein und der Hohe Meißner gut zu erkennen. Weiter östlich grüßen die Wartburg und der Inselsberg.

Die Sage vom Jäger

Die Einsamkeit der Gegend brachte bald viele Sagen hervor. Besonders bekannt wurde die Gestalt des Jägers Hölzerkopf. Sein Gegenspieler, der Waldgeist Elbel, soll bei Wernershausen an der "Elbelkanzel" seinen Sitz gehabt haben. Und wer weiss, vielleicht begegnen Sie ja einem der beiden bei einer Wanderung im schönen Nationalpark Hainich ...